[6] Idem atrocitatem facti tanta calliditatis audacia texit, ut sceleris excusationem benevolentiae simulatione componeret parricidiumque pietatis nomine coloraret. [7] Gerutham siquidem, quamquam tantae mansuetudinis esset, ut neminem vel tenui laesione commoverit, incitatissimum tamen mariti odium expertam, salvandaeque eius gratia fratrem a se interfectum dicebat, quod mitissimam et sine felle feminam gravissimum viri supercilium perpeti indignum videretur. […]

Die Grauenhaftigkeit der Tat verbarg er mit einem so verwegenen Kunstgriff, dass er eine Entschuldigung für das Verbrechen durch das Heucheln von Wohlwollen ersann und den Mord mit dem Schein der Wohltätigkeit färbte. Er sagte nämlich, Gerutha habe, obwohl sie so sanftmütig sei und niemanden auch nur mit der kleinsten Reizung verärgert habe, dennoch den maßlosen Hass ihres Ehemannes erfahren, und um sie zu retten, sei der Bruder von ihm getötet worden, weil die außergewöhnlich milde und von Bitterkeit freie Frau es nicht verdient zu haben schien, das furchtbar strenge und finstere Wesen ihres Mannes zu ertragen.